Es war Nacht, als es geschah . . .
Am 15. Februar 1855 herrschte ein gewaltiger Winterorkan, der selbst im geschützten Bonifacio die Dächer abdeckte. Gegen zwei Uhr am Morgen wurde das französische Kriegsschiff Sémillante - mit
mehr als 700 Mann auf dem Weg in den Krimkrieg - auf die Klippen von Lavezzi getrieben und zerschellte. Es gab keine Überlebenden. Die wenigen gefundenen sterblichen Überreste wurden in einem kleinen Seemannsfriedhof auf
der Insel beigesetzt. Heute noch erinnern der gepflegte kleine Friedhof und ein Denkmal an das "Drama der Sémillante".
Sie war gegen den harten Widerstand des Kapitäns trotz einer herrschenden Mistral-Lage zur Ausfahrt aus dem Hafen von Toulon gezwungen worden. Um nicht auf die sardische Küste gedrückt zu werden, hatte das
Schiff dann die Durchfahrt durch die Strasse von Bonifacio gesucht. Bei dem herrschenden Sturm ohne jede Sicht selbst am Tage. Um wenige hundert Meter haben sie´s verpasst.
Es ist bis heute das schlimmste Schiffsunglück in der Geschichte des Mittelmeeres geblieben.
|